Aktive Wehr - Chronik
1. Personalien / Mitglieder Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt teilt sich in zwei Fahrzeugstandorte auf. Das sind die Standorte Querfurter Str. 10 und Querfurter Str. 86 a. Die Wehr Bad Lauchstädt besteht zur Zeit aus 121 Kameradinnen und Kameraden mit folgender Aufgliederung : 42 aktive Mitglieder 20 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr 31 Mitglieder des Spielmannszuges 37 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung Damit entfallen auf ein aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt 93 Einwohner. Protokollbuch Auszeichnungen Carola Höfling 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sabine Langrock 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Andreas Schnicke 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Heiko Weber 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Heiko Bohnensack 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Karsten Pfitzner 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Robert Scholz 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dirk Kahle 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Holm Ramin 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lutz Ulrich 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Reiner Langrock 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Erwin Quednau 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Reinhardt Hintz 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Inge Brömme 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wolfgang Kahle 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kurt Stöckchen 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lothar Böge 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Klaus Hennicke 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wolfgang Pfitzner 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Loni Gottschalk 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gerd Leistikow 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Renate Ulrich 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Renate Rockendorf 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Annalies Schmidt 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Marga Pfitzner 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Beförderungen Holger Kahle zum Löschmeister Thomas Leistikow zum Löschmeister Sebastian Karth zum Feuerwehrmann Frank Kolbatz zum Feuerwehrmann Protokollbuch 2. Geräte / Ausrüstung Fahrzeuge Kommunale Fahrzeuge Typ Baujahr 1 TLF 16 MB 1113 1973 1 LF 8 LO 2002 1985 1 MTW LO 1800 1970 Bundesfahrzeuge (erweiterter Katastrophenschutz) 1 LF 16 TS IVECO 90 – 16 1992 1 Motorrad TS 250 1976 Anhänger 3 TSA 1972/1975/1989 1 STA 1985 1 SBA 4,5 umgerüstet auf Wasser 1977 1 CO 2 – 4 FLG 1992 (Neuaufbau) Atemschutzgeräte Kommunal Bund Preßluftatmer: 12 4 Reserveflaschen: 28 4 Funktechnik Fahrzeugfunkgeräte 4m 5 Funkmeldeempfänger 39 Handsprechfunkgeräte 2m 7 Beschaffung Für die Beschaffung von Ausrüstung und Schutzkleidung werden 1994 rund 53.000,00 DM ausgegeben. Die Kosten setzen sich aus 25.000,00 DM für Dienst – und Schutzbekleidung und 28.000,00 DM für Funktechnik zusammen. Die Funktechnik umfasst Meldeempfänger, ein Fahrzeugfunkgerät und Handsprechfunkgeräte. Weiterhin wurde die Bestückung des TLF durch die Anschaffung einer Steckleiter vervollständigt. Protokollbuch 3. Einsätze / Brände / Unfälle Einsatzdienst Im Berichtsjahr sind 57 Einsätze zu verzeichnen. Das ist zum Jahr 1993 eine Steigerung von 83 %. 1994 1993 Einsätze gesamt 57 31 Kleinbrand a 4 3 (Einsatz von einem kleinen Löschgerät z.B. Handfeuerlöscher) Kleinbrand b 12 3 (Einsatz von nicht mehr als einem C Strahlrohr) Mittelbrand 0 3 (Gleichzeitiger Einsatz von 2 –3 C- Strahlrohren) Großbrand 3 0 (Gleichzeitiger Einsatz von mehr als 3 C- Strahlrohren) Hilfeleistungen 1 0 Sonstige Einsätze 1 4 Böswillige Alarme 1 1 Vorbeugender Brandschutz Wie in jedem Jahr werden die Brandsicherheitswachen im Goethe – Theater abgesichert und durchgeführt. Dazu leisteten 56 Kameradinnen und Kameraden bei 55 Brandsicherheitswachen insgesamt 527 Stunden. Einsatzunterlagen wurden für das Goethe – Theater erarbeitet. Des weiteren finden noch 2 Übungen statt. Bei einer Übung wird die Löschwasserversorgung für die Bockwindmühle bzw. Rinderdorf aufgebaut. Erweiterter Katastrophenschutz Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt stellt z.Z. 16 Helfer für den Katastrophenschutz. 10 Helfer davon sind vom Wehrdienst befreit. Ein Teil der Helfer war auch im April 1994 mit im Hochwassereinsatz in Großschierstädt bei Aschersleben und an einem zweiten Tag in Merseburg und Kreypau. Bei der Ausbildung auf Standortebene werden folgende Schwerpunktthemen behandelt: * Rechtsgrundlagen, * Brandbekämpfung, * technische Hilfeleistung, * Retten und Selbstretten, * Atemschutzausbildung, * Erste Hilfe. Die Atemschutzausbildung ist zweimal auf der Übungsstrecke der BUNA GmbH statt. Lehrgänge auf Landesebene Zugführerlehrgang 1 Kamerad Wehrleiterlehrgang 2 Kameraden Lehrgang Technische Hilfeleistung 4 Kameraden Aufbaulehrgang – Jugendfeuerwehrwart 1 Kamerad Sprechfunkerlehrgang (Katastrophenschutz) 1 Kamerad Sanitätslehrgang (Katastrophenschutz) 1 Kamerad Protokollbuch Januar Holz – und Verpackungsbrand im Güterbahnhof (Küchenstudio) Februar Brand der „Lauchstedter Gaststuben“ im Kurpark. Im Einsatz sind zusätzlich die Feuerwehren von Merseburg, Delitz am Berge und Großgräfendorf. 21 Kameraden sind im Einsatz sowie folgende Fahrzeuge: TLF, LF 16, LF 8, HRW März Wasserturm bei Abrissarbeiten (schweißen) in Brand geraten. Juli Löschhilfe wird in Schafstädt bei einem Getreidefeldbrand geleistet. Oktober Bei Dacharbeiten sind Holz und Pappe in Brand geraten. Dezember Ein Brand wird in der Ernst- Thälmann- Straße in Milzau gelöscht. Eine Person erlitt dabei Rauchvergiftungen. Die Absicherung des Objektes wird an die Freiwillige Feuerwehr Milzau übergeben. Löschhilfe bei der Freiwilligen Feuerwehr Querfurt Brand von Verpackungsmaterial in der Verkaufsstelle Ernst- Thälmann – Straße 1 Protokollbuch 4. Veranstaltungen / Versammlungen Das Jahr beginnt mit einer Fahrt nach Hannover, welche großen Anklang bei allen findet. Im Juni sind der Spielmannszug und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zum 100 jährigen Bestehen der Feuerwehr Haan eingeladen. Eine Löschgruppe nimmt zur Absicherung am Stadtsportfest teil. Die Kameraden vom Standort Querfurter Str. 86 a beteiligen sich an einem Kinderfest, dem Osterfeuer, bei der Absicherung der Pfingstveranstaltungen und dem Gartenfest in Schotterey. Die Kameraden vom Standort Querfurter Str. 10 und der Spielmannszug sowie die Jugendfeuerwehr richten den Sommernachtsball aus und sind auch zum Brunnenfest vertreten. Der Tag der Offenen Tür wird gemeinsam durchgeführt. Der Jahresabschluss ist der Höhepunkt des Jahres. Protokollbuch 5. Sonstiges Pressemitteilung – Neues Sirenensignal Die Sirenen im Landkreis Merseburg werden von der Kreisleitstelle Merseburg durch Funkfernsteuerung ausgelöst. Zur Warnung der Bevölkerung wurden diese zusätzlich mit entsprechenden Katastrophen – Modulen ausgerüstet. Somit ist es möglich, bei Katastrophen oder größeren Ereignissen ein Signal im Rahmen der Gefahrenabwehr ( Hochwasser, Großbrände, Unfälle in der chemischen Industrie oder bei Gefahrenguttransporten über Schiene und Straße ) auszulösen. Er ertönt bei o.g. Gefahren ein „einminütiger auf- und abschwellender Heulton“. Beim ertönen dieses Signals ist folgendes unbedingt zu beachten: - sofort Schutz in Gebäuden suchen, Kindern und älteren Bürgern behilflich sein und Passanten vorübergehend aufnehmen, - Fenster und Türen schließen sowie Klimaanlagen abschalten, - möglichst innenliegende Räume in oberen Geschossen aufsuchen, - in Fahrzeugen bleiben, Lüftungsanlagen ausschalten, Fenster schliesen und Motor abstellen, - auf Lautsprecherdurchsagen achten, - Radio einschalten: mdr1-100,8 MHz, RSA – 88,1 MHz. Die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der Sirenen findet jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 15.30 und 15.40 Uhr statt, wobei an den geradzahligen Monaten das Katastrophensignal und an den ungradzahligen Monaten das Feuersignal ( wie bisher drei mal 15 Sekunden ) ertönt. Defekte Sirenen sind bitte der Kreisleitstelle des Landratsamtes Merseburg (Tel. 40 12 56) zu melden. Aus den „ Lauchstädter Nachrichten“ 1994 2. Sommernachtsball der Freiwilligen Feuerwehr In der Theaterpause und vor dem Brunnenfest wird der Sommernachtsball der Lauchstädter Feuerwehr zu einer festen Größe im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt. Und der Schloss- hof bietet dafür die richtige Kulisse. Mehr als 200 Gäste hatten sich am 23. Juli trotz des sehr warmen Wetters eingefunden, um miteinander zu feiern, zu tanzen und sich am Programm zu erfreuen. Petra und Band aus Halle hatten den musikalischen Teil übernommen. Erfolgreich bemühten sie sich, für alle Altersgruppen etwas Passendes zu spielen. Ein Höhepunkt war zweifellos die Modenschau unter dem Motto „Aus dem Alltag der Feuerwehr“. Die Anregung dazu hatten wir bei einem Besuch in Haan bekommen. Die ausschließlich von Lauchstädter Feuerwehrleuten dargebotenen Programmpunkte fanden starken Beifall. Ja, unsere Kameraden sind nicht nur an der Spitze Meister. Sie bewiesen auch erstaunliche schauspielerrische Fähigkeiten. Es wurde wieder einmal deutlich, wie breit gefächert die Zusammenarbeit mit unseren Haaner Freunden ist, zum Nutzen aller. Die Vorbereitung eines solchen Festes erfordert viel Arbeit, Zeit und Geld. Für ihre Unterstützung danken wir auf diesem Wege dem Landratsamt, den Historischen Kuranlagen, der Bad Lauchstädter Heil- und Mineralbrunnen GmbH, dem Getränkehandel Reitzig, Firma Kahle, ABB- Energiebau und nicht zuletzt unserer Stadtverwaltung. Wir freuen uns, wenn Sie im nächsten Jahr auch wieder dabei sind. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ August 1994 Jubiläen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt wurde am 14. März 1889 im Goldenen Stern gegründet. Das 25 jährige Bestehen feierte die Wehr am 16. und 17. Mai 1914. Das war auch der Anlass zur Bildung des Kreisfeuerwehrverbandes Merseburg. Wir haben in diesem Jahr zwei Jubiläen: 105 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt und 80 Jahre Kreisfeuerwehrverband Merseburg. Das soll natürlich gefeiert werden. Am 14. Mai findet in unserem Kursaal die Vereinigung der beiden Kreisfeuerwehrverbände Merseburg und Querfurt statt. Seit dem 19. Dezember 1990 sind wir auch wieder Mitglied im neugegründeten Landesfeuerwehrverband Sachsen- Anhalt. Nun meine Bitte: Wer hat noch Unterlagen, Plakate, Festschriften usw. über die Feuerwehr aus der Zeit von 1914 bis 1990? Er möge sie mir bitte zur Auswertung leihen, zumal das auch ein Stück Stadtgeschichte ist. Zum Schluss noch einige Informationen: Der Kreisfeuerwehrverband Merseburg vertritt z. Zt.1100 Mitglieder, die zu 36 von 42 Wehren gehören. Es bestehen auch 11 Jugendwehren mit zusammen 139 Mitgliedern. Die einzige Feuerwehr – Musikeinheit im Kreis Merseburg ist der Lauchstädter Spielmannszug. Für jede Unterstützung bin ich dankbar . Gerhard Rockendorf, Frohndorfer Straße 5 06246 Bad Lauchstädt, Tel. 034635 / 20422 Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1994 Bad Lauchstädt / Feuer Gaststätte brannte aus Polizei hält auch Brandstiftung für möglich Bad Lauchstädt / MZ. Die „Lauchstedter Gaststuben“ sind ein Trümmerhaufen. Am frühen Freitagmorgen brannte das historische Fachwerkhaus im Kurpark bis auf die Grundmauern nieder. Kurz vor 3 Uhr hatte der Bäcker Klaus Schiering das Feuer bemerkt und über Notruf die Feuerwehr alarmiert. „Wir sahen zunächst nur Qualm und meldeten, dass etwas in der Parkstraße oder im Kurpark brennen muss“, so Klaus Schiering. Kurz darauf haben sich der Himmel rot gefärbt und es habe brenzlig gerochen. Um 3.05 Uhr heulte dann die Sirene im Goethestädtchen. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt fuhr den ersten Angriff. Später wurde sie durch die Feuerwehren aus Merseburg und Delitz am Berge verstärkt. Nicht nur wegen der bitteren Kälte gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. Immer wieder flammte das Feuer auf. Rund 40 Feuerwehrleute waren den ganzen Vormittag im Einsatz. Erst am Nachmittag konnte ein Teil der Kräfte abgezogen werden. Auch in der letzten Nacht hatte die Feuerwehr eine Notwache eingerichtet. Kurz nach ertönen der Sirene war Bürgermeisterin Maria Loos am Ort des Geschehens. Sie bemühte sich nach Kräften, die Versorgung für die Feuerwehrleute abzusichern, die gestern fast Übermenschliches leisten mussten. Erst nach neun Stunden Einsatz konnte Beispielsweise die Merseburger Feuerwehr ihre Mannschaft auswechseln. Noch zwölf Stunden nach Ausbruch des Brandes rauchte es aus dem Dachgeschoss. Durch das Abtragen der Dachziegel wurde der Brand immer wieder angefacht. Von Glück sprachen die Feuerwehrleute, dass das Feuer nicht auf den Historischen Kursaal in direkter Nachbarschaft übergriff. Der Pächter Burghardt Naumann hatte die Gaststätte am Freitagmorgen gegen 0.45 Uhr verlassen. Stunden später stand er vor den Trümmern seiner Existenz, „völlig am Ende“, wie Zeugen berichteten. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die nach der Wende in den letzten Jahren an dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus vorgenommen worden, standen kurz vor dem Abschluss. Erst am Donnerstag war das Parkett für das Kaminzimmer geliefert worden, das nach den Fußbodenlegearbeiten feierlich eröffnet werden sollte. Die ehemalige „Alte Küche“ war am Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und schon vor dem Weltkrieg als Gaststätte genutzt worden. Polizeisprecher Siegfried Koch schloss gestern gegenüber MZ Brandstiftung nicht aus. „Nach unseren bisherigen Erkenntnissen brach das Feuer in einem Container, der im Hof stand, aus und griff von dort auf das Gebäude über.“ In diesem Container hätten sich Papier, Flaschen und Fettreste befunden. Ob es sich um eine vorsätzliche herbeigeführte oder fahrlässig verursachte Brandstiftung handelte, dazu wollte die Merseburger Polizeiinspektion gestern noch keine Angaben machen, schloss aber beide Varianten nicht aus. Die Kripo nahm zunächst im Umfeld die Ermittlungen auf. Die Spurensicherung gestaltete sich aber schwierig, weil akute Einsturzgefahr besteht. Möglicherweise gibt es aufgrund dessen „vor Montag“ keinen neuen Erkenntnisse. Bürgermeisterin Maria Loos sprach gegenüber MZ von einem „herben Schlag“ für das Goethestädtchen. Sie befürchtet insbesondere für den Fremdenverkehr negative Auswirkungen. Aus der „Mitteldeutschen Zeitung“ im Februar 1994 Unsere Feuerwehr – selbstloser und mutiger Einsatz zum Wohle der Stadt Welcher Bürger Bad Lauchstädts war nicht zutiefst erschüttert, als er am 18. Februar von der Brandkatastrophe im Gaststättenbereich der Historischen Kuranlagen hörte? Die Besichtigung des Schadens machte jeden klar, dass unsere auf Tourismus angewiesene Stadt damit ein schwerer Schlag versetzt wurde. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr waren nach dem Alarm trotz der nächtlichen Stunde schnell am Brandort. Dank ihres hohen Ausbildungsstandes und der modernen Technik konnte sie sofort mit der Brandbekämpfung beginnen. Als das Feuer gegen drei Uhr entdeckt wurde, hatte das 200 Jahre alte Fachwerkgebäude schon erheblichen Schaden genommen. So blieb unseren Feuerwehrleuten, unterstützt durch die Wehren aus Delitz an Berge, Großgräfendorf und Merseburg, nur die Sicherung der angrenzenden Gebäude und das Verhindern des völligen Einstürzens des Gaststättenhauses. Beide Ziele konnten erreicht werden. Wir sind den Kameraden dankbar, dass sie in mehr als 30 stündigem Einsatz mit Mut und Können eine große Katastrophe verhindert haben. Wir alle können auf unsere Freiwillige Feuerwehr stolz sein. Sie hat zur Zeit 41 aktive Mitglieder und 17 Mädchen und Jungen sind in der Jugendfeuerwehr. Das sind im Verhältnis zu vergleichbaren Orten sehr hohe Zahlen. Vergessen wollen wir auch nicht den Spielmannszug, der 32 Spielleute umfasst und sich durch seine Einsatzbereitschaft Anerkennung verschafft hat. 42 Kameraden sind in der Alters – und Ehrenabteilung. Zum Fahrzeugbestand gehören moderne Löschfahrzeuge, ein Tankfahrzeug, verschiedene Anhänger und ein Hilfsrüstwagen. Zur umfassenden Ausrüstung zählen Atemschutzgeräte, 26 Funkmeldeempfänger, 30 neue Einsatzjacken und vielerlei Geräte. Die Stadt hat für 1994 trotz der angespannten Finanzlage für die Feuerwehr wieder mehr als 100.000 DM bereitgestellt, um für alle Bürger einen weitreichenden Brandschutz zu gewährleisten. Es ist für uns bedrückend, dass in dem beschriebenen Fall mit größter Wahrscheinlichkeit Brandstiftung erfolgte. Was muss im Kopf eines Menschen vorgehen, der bewusst so schlimmen Schaden anrichtet? Dabei gibt es doch für jüngere und ältere Menschen die Möglichkeit, in Vereinen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Und hier steht die Freiwillige Feuerwehr mit an erster Stelle. So wurde im Jahr 1993 am Ort 1254 Ausbildungsstunden geleistet. Dabei ging es um gesetzliche Grundlagen, Erste Hilfe, Retten, Fahrzeug – und Gerätekunde, vorbeugenden Brandschutz und Brandbekämpfung. An Lehrgängen im Kreis und an der Landes – Feuerwehrschule in Heyrothsberge nahmen 21 Kameraden teil. Sie absolvierten fast 600 Ausbildungsstunden. Im vergangenen Jahr gab es 31 Einsätze, davon 9 Brandbekämpfungen und 19 Hilfeleistungen (z.B. bei Verkehrsunfällen). Es sollen aber auch die Höhepunkte des Jahres 1993 genannt werden: Je eine Übung an der Grundschule und am Goethe- Theater, der Sommernachtsball, das Brunnenfest, ein Tag der offenen Tür, die Weihnachtsfeier und nicht zu letzt 50 Brandsicherheitswachen mit 453 Einsatzstunden. Die Jugendfeuerwehr nahm recht erfolgreich an einem Ferienlager in Neudorf / Erzgebirge teil. Beim Kreisausscheid belegten sie den 1. Platz beim Löschangriff. Allen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr möchte ich auch auf diesem Wege meinen herzlichen Dank sagen für ihre ständige Einsatzbereitschaft zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürger. Wir hoffen, dass sie bei der Ausbildung und der Brandbekämpfung von Unfällen verschont bleiben. Maria Loos, Bürgermeisterin Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ März 1994